„Wenn es heißt es gibt wenig, gibt es noch weniger!“
Dieser alte Winzerspruch trifft in diesem Jahr wieder zu. Ein sehr guter, wenn auch neidischer Herbst. Selten haben wir uns so in der Menge verschätzt.
Das Jahr 2015 begann mit wenig Winterfeuchtigkeit, es folgte ein trockenes Frühjahr und ein heißer trockener Sommer. Erst im August und September kamen größere Niederschläge. Zu diesem Zeitpunkt war das Wachstum aber bereits weitgehend abgeschlossen. Die Folge waren kleine goldgelbe Beeren mit extrem niedriger Saftausbeute.
Nach den Erfahrungen der letzten Jahre haben wir auch in diesem Jahr früher mit der Lese begonnen: am 28. September 2015. Unsere erfahrenen überwiegend rumänischen Erntehelfer konnten über den ganzen Herbst unterschiedliche Trauben selektieren. Unsere Toplagen haben wir in drei Eimer separat gelesen, anschließend die Trockenbeeren nochmals an der Bütte selektioniert.
Durch diesen Aufwand konnten wir Spitzenmostgewichte bis 181° Oechsle erreichen.
Der sehr kühle und weitgehend trockene Oktober ermöglichte uns eine entspannte Lese. Die Moste lagen größtenteils bei 85 - 95° Oechsle und 9 - 10 g/l Säure. Gesunde, reife und fruchtige Aromen und feine Sponti-Noten finden sich schon jetzt in unserem Keller.
Richtig Freude bereitete die Ernte der Grossen Gewächse. Sehr früh haben wir in den GG-Lagen Triebe vereinzelt und vor und während der Blüte Trauben reduziert. Nach der Blüte wurden die verbliebenen Trauben noch geteilt und im August die Rebstöcke entblättert.
Das Ergebnis: gesunde, goldgelbe Trauben mit 92 – 100° Oechsle und sensationellen Fruchtaromen. Die gärenden Moste zeigen bereits heute eine enorme Konzentration und Fruchtfülle.
Fazit: Sie können sich schon jetzt auf einen großartigen Jahrgang freuen!
Einziger Wermutstropfen ist die geringere Erntemenge, die aber auch die hohe Qualität mitbegründet.