„Wenn es heißt es gibt wenig, gibt es noch weniger!“ Dieser alte Winzerspruch trifft in diesem Jahr wieder zu. Ein sehr guter, wenn auch neidischer Herbst. Selten haben wir uns so in der Menge verschätzt.
Das Jahr 2015 begann mit wenig Winterfeuchtigkeit, es folgte ein trockenes Frühjahr und ein heißer trockener Sommer. Erst im August und September kamen größere Niederschläge. Zu diesem Zeitpunkt war das Wachstum aber bereits weitgehend abgeschlossen. Die Folge waren kleine goldgelbe Beeren mit extrem niedriger Saftausbeute.
Wir haben bereits am 28. September mit der Lese begonnen. Unsere Toplagen haben wir in drei Eimer separat gelesen, anschließend die Trockenbeeren nochmals an der Bütte selektioniert. Durch diesen Aufwand konnten wir Spitzenmostgewichte bis 181° Oechsle erreichen. Der sehr kühle und weitgehend trockene Oktober ermöglichte uns eine entspannte Lese. Die Moste lagen größtenteils bei 85 - 95° Oechsle und 9 - 10 g/l Säure.
Einziger Wermutstropfen ist die geringere Erntemenge, die aber auch die hohe Qualität mitbegründet.Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen…
Unter diesem Motto steht der 2014er Jahrgang, denn das Selektionieren war dieses Jahr entscheidend für gute Qualität. Nach einem warmen Winter hatten wir um die Osterzeit an der Saar Ernteeinbußen durch Frost und Hagel. Doch ansonsten verlief die Witterung sehr günstig. Die Temperaturen für gesunde und früh reifende Trauben waren optimal. Die Blüte begann bereits am 9. Juni, also ausgesprochen früh. Schön wie Gemälde waren die Trauben Ende September und auch die Erträge nach den letzten 2 mageren Jahrgängen sehr vielversprechend.
Aufgrund ergiebiger Regenfälle Anfang Oktober war plötzlich Eile geboten. Um die Rieslingtrauben zum idealen Zeitpunkt ernten zu können, mussten wir unseren 70 Erntehelfern einiges abverlangen. Der Selektionsaufwand war dieses Jahr enorm, denn es galt die edlen von den unedlen Trauben sorgfältigst zu trennen. Diese strenge Selektion ging auf Kosten des Ertrages.
Der Aufwand hat sich mehr als gelohnt. Wunderbare, fruchtige Rieslingweine aus unseren Grossen Lagen konnten am Anfang der Lese geerntet werden. Mit der Zunahme von Botrytis im Verlauf der Ernte stiegen die Mostgewichte auf Spät- und Auslese Niveau, teilweise mit über 100° Oechlse.
Was für ein kurioses Jahr, im Wechselspiel der Temperaturen... Durch den extrem kalten Frühling war der Austrieb erst Ende April. Die weiterhin kalte und nasse Witterung bis Ende Juni verzögerte die Blüte. Hagelschäden an der Ruwer reduzierten darüber hinaus im Juni bereits die Erträge.
Der Sommer begann im Juli mit großer Hitze und einer langen Trockenperiode, die bis Ende August anhielt und den Vegetationsrückstand teilweise wieder aufholte.
Der Herbst war wieder sehr nass. Anfang Oktober begannen die ersten Beeren dann zu platzen, wodurch der Ertrag rapide abnahm. Durch die warme Witterung und die Nässe waren am 10. Oktober bereits die ersten Trauben von Botrytis befallen. Hierdurch reduzierte sich der Ertrag nochmals erheblich.
Die Lese begann früher als geplant und war sehr aufwändig. In den Grossen Lagen wurden grundsätzlich mehrere Lesegänge mit jeweils zwei Eimern durchgeführt. Das vereinfachte die Trennung von gesunden, reifen und von Botrytis befallenen Beeren oder reiferen und weniger reifen Beeren. "Erleichternd" war der äußerst geringe Ertrag, was die kurze Lesezeit von nur 17 Tagen erklärt, die kürzeste der Weingutsgeschichte.
Im Goldtröpfchen können wir sogar mit einer Beerenauslese von 153° Oechsle glänzen.2011, 1971, 1953, 1945, 1921, 1911 - Jahrgänge der Superlative…
Das Jahr 2011 begann mit einem sommerlich warmen Frühjahr und der frühesten Traubenblüte, dem 23. Mai, seit Beginn unserer Aufzeichnungen.
Der Traumherbst mit viel Sonnenschein, warmen Tagestemperaturen und kühlen Nächten belohnte uns mit Trauben von ungewöhnlich hohen Reifegraden und Extrakten.
Erstmalig begann die Vorlese (nur Botrytis Trauben) im September. Ab dem 4. Oktober wurden nur noch gesunde Trauben, oft in 2 - 3 aufwändigen Lesegängen, eingebracht.
Der 2011er ist ein Ausnahmejahrgang! Noch nie hatte unser Keller diesen Duft von Pfirsich und Passionsfrucht. Dieser Jahrgang wird uns vom Gutsriesling bis zur edlen Trockenbeerenauslese ein ungewöhnlich hohes Qualitätsniveau schenken.
Der Jahrgang 2009 hat hervorragende Qualitäten hervorgebracht, wobei die Mengen 20% unter Vorjahr lagen. Die Vegetation im Sommer war für ein optimales Wachstum der Pflanzen perfekt. Ausreichend Feuchtigkeit über den ganzen Sommer und dann ein wahrlich goldener Herbst im September und Oktober haben uns einen hochreifen Jahrgang mit sehr gesunden Rieslingtrauben beschert.
Zur Qualitätssteigerung haben wir für die Grossen Gewächse im Juli Trauben geteilt und kurz vor der Lese die Traubenzone komplett entblätter. Die grüne Lese wurde im August vorgenommen, die Rebstöcke auf der Schattenseite Ende August entblättert und bei der Lese vorgelesen und selektiert.
Um den lagenspezifischen Eigenarten bei diesem Jahrgang wieder besonderen Ausdruck zu verleihen, setzen wir weiterhin auf die Spontanvergärung.
Unsere Rieslinge zeigen sehr viel Frucht mit reifen Säuren und einer wunderbaren Mineralität. Sie bestechen durch Frucht, Eleganz und Harmonie.
Witterungsverlauf:
-späte Blüte
-heisser, trockener Sommer
-feuchter Herbst mit Wetterverbesserung am 8. Oktober
Mit der Fäulnis hatte die Mosel, Saar und Ruwer wesentlich weniger Probleme als andere An-baugebiete, was sicherlich grösstenteils auf die leichten Schieferböden zurückzuführen ist, da sich hier die Feuchtigkeit und das Wasser weniger staut.
Die 1995er Ernte ist mit Abstand die mengenmässig kleinste Ernte, die wir in den letzten 10 Jahren eingefahren haben.
Die Qualitäten verteilen sich an Mosel, Saar und Ruwer unterschiedlich. Der Prädikatsanteil ist hoch mit insgesamt ca. 63 %.
Eisweine haben wir in folgenden Lagen gelesen:
05.11. - Waldracher Heiligenhäuschen - 140° Oechsle
06.11. - Bernkasteler Doctor - 125° Oechsle
06.11. - Scharzhofberger -142° Oechsle
Wir sind mit dem Ernteergebnis äusserst zufrieden.
Der 1995er Jahrgang unterscheidet sich innerhalb der deutschen Anbauregionen erheblich voneinander, wobei unseres Erachtens das Anbaugebiet Mosel, Saar und Ruwer bei weitem am besten abschneidet.
1989 ist einer der besten Jahrgänge der letzten 20 Jahre, mit einem hohen Botrytis-Anteil. Aufgrund des idealen Witterungsverlaufs durch das ganze Jahr, haben wir hervorragende Qualitäten ernten können, bis hin zu Beerenauslese- und Trockenbeerenauslese, was nur in absoluten Spitzenjahrgängen möglich ist. Der 1989er wird auch oft mit dem 1976er verglichen.