Am Ende wird alles gut…
Das Weinjahr 2016 stellte viele Winzer und ihre Maschinen vor eine harte Geduldsprobe. Doch auch wenn der Start holprig war, so überraschen die Resultate ungemein.
Es begann mit einem untypisch milden Winter, mit sehr wenigen frostigen Tagen und Nächten. Befürchtungen über eine Insektenplage erweckten bereits eine erste Unruhe – ohne zu wissen welch weitere Überraschungen das neue Jahr noch mit sich bringen würde. Nach dem, von der Sonne verwöhnten, Jahrgang 2015 waren die Erwartungen auf eine Wiederholung groß – doch leider konnte man hiervon im Jahre 2016 vorerst nichts spüren.
Das Frühjahr startete sehr nass und im Durchschnitt etwas kälter als im Vorjahr. Die ausgiebigen Niederschläge erschwerten nicht nur die Befahrbarkeit der Weinberge, sondern beeinflussten ebenso negativ das Blühverhalten der Reben.
Die unglaubliche Menge der Niederschläge im Mai, Juni und Juli stellte perfekte Bedingungen für den falschen Mehltau dar, der sich so rasant verbreiten konnte. Die Kombination von nassen Böden, der Verbreitung des Pilzbefalles und der Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmittel stellten ein „Worst-Case-Szenario“ dar. Doch als wäre dies nicht genug, wurde die kesselstättische Monopollage, der Josephshof, am härtesten getroffen. Ein Hagelschlag reduzierte den Ertrag auf unter 15hl/ha, weshalb die bekannten Weine in diesem Jahrgang sehr rar sein werden.
Die lange Blühphase sowie Hagel und falscher Mehltau führten teilweise zu enormen Ertragsausfällen, welche den aktuellen Jahrgang quantitativ zu unserem dritt kleinsten Jahrgang der letzten 30 Jahre machten. Dies führte dazu, dass der Jahrgang daraufhin schon fast abgeschrieben wurde; doch in letzter Minute bekam der alte Winzerspruch „Der Wein ist noch nicht im Keller“ eine neue Bedeutung: Auf einen trockenen August folgte ein herrlich sonniger und sehr warmer September, der goldgelbe Trauben heranreifen ließ. Die Defizite der vorhergehenden Monate konnten glücklicherweise in dieser Zeit ausgeglichen werden. Der kühle und trockene Oktober ermöglichte eine relativ späte und lange Weinlese, die physiologisch reifes und vor allem gesundes Lesegut mit sich brachte. Die Qualen des Sommers rückten so in den Hintergrund.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geringen Erntemengen sich sehr positiv in der Traubenqualität äußern und prägnant die ausdruckstarken Attribute des Jahrganges definieren. Die technische Modernisierung unserer Kelteranlagen mit dem Fokus auf pure Qualität durch schonendste Verarbeitung bescherte uns Moste, die mit vielfältigen konzentrierten Fruchtaromen, reifen Säuren und einer ausdruckstarken Mineralik begeistern. Dadurch kann die optimal verlaufende Spontanvergärung die Einzigartigkeit unserer Lagen wiederspiegeln.
Freuen Sie sich mit uns auf einen überaus spannenden und außergewöhnlichen Jahrgang!